Deshalb mussten wir bei Susi und Horst auch relativ lange proben, bis wir zu den Figuren gefunden haben.

Wie bist du zu den Schauspielern gekommen?

Michael Grimm: Bei der Figur der Susi war für mich entscheidend, wie die mit ihrem Kind umgeht. Das sollte ganz banal und beiläufig wirken, die beiden sind auf der einen Seite gute Freundinnen, auf der anderen aber halt doch auch Mutter und Tochter. Ich wollte da nichts Pseudo-Fürsorgliches drinnen haben, keinerlei Sozial-Romantik. In dieser Hinsicht ist die Hilde Dalik unter allen Bewerberinnen beim Casting deutlich heraus gestochen. Sie konnte am lässigsten mit ihrer Tochter umgehen. Den Gregor Seberg habe ich in einem Theaterstück gesehen. Ich wollte keinen typischen Schönling für diese Rolle. Das war wichtig für die Symbolik der Figuren. Denn auch die Susi erkennt Horsts Schönheit eigentlich erst auf den zweiten Blick.

Gleichzeitig ist die Susi von seinem Gangsterimage angezogen. Das wirkt ja fast schon wie ein trotziger Flirt, wenn sie zu ihm sagt: Du Gangster...

Michael Grimm: In diesem Sinn steht Gangster für Abenteuer. In der einfachen Welt, in der ”Küss mich, Prinzessin” angesiedelt ist, muss man sich ein paar Momente Action holen, damit man überhaupt noch spürt, dass man lebt. Das ist nämlich die eigentliche Sehnsucht der Susi: Sie will spüren, dass sie lebt. Und dieses Gefühl kriegt sie über den Horst.