Warum ist das Gangstermilieu nicht dunkler gezeichnet. Immerhin geht es dort trotz aller Härten doch ziemlich gemütlich zu...

Michael Grimm: Das Gangstermilieu ist allein deshalb ein Problem, weil es in Österreich das Genre des Gangsterfilms gar nicht gibt. Und wenn man trotzdem recherchiert, dann landet man schnell in einem sehr schmutzigen und billigen Milieu. Da müsste man schon in Richtung ”Pulp Fiction” abstrahieren, aber gerade das wäre bei diesem Film unglaubwürdig. Ich glaube, die Gegensätzlichkeiten zwischen der Welt der Susi und der vom Horst sind ohnehin schon genug gegeben, da muss man keine coole Gewaltorgie starten. Die beiden brauchen eine Basis, um sich zu treffen. Und würde Horst in einer ultrabrutalen Mörderwelt leben, wäre diese Annäherung gar nicht möglich.

Auch die Musik wird eingesetzt, um das Geschehen noch leichter und flockiger zu machen...

Michael Grimm: Ich habe mir gedacht, was hört die Susi, und bin so auf diesen Mallorca-Sound gekommen. Mit der Musik haben wir oft bewusst gegen die Inszenierung gearbeitet. Nur nichts Melodramatisches. Da gibt es etliche Szenen, wo ich mich - und das betrifft jetzt nicht nur die Musik - sehr genau gefragt habe: Wie sehr kann ich das noch in Richtung Kitsch ausreizen? Da wurden auch etliche Szenen gedreht, die zuviel des Guten waren, wo ich in den Bereich des Lächerlichen kam. Was ich auf keinen Fall wollte.