Michael Grimm: Die Essenz der Geschichte ist die, dass man das, was einem im Leben direkt vor den Füßen liegt, sehr oft gar nicht sieht. Da lässt man sich lieber von anderen Sachen blenden, wie etwa dem Diamanten im Film, durch die man dann in eine Falle tappt. In einer solchen Situation muss man weite Umwege gehen, wenn man sein Ziel doch noch erreichen will. ”Küss mich, Prinzessin” ist die Momentaufnahme eines kurzen Glücks. Das ist das, was mich am Film gereizt hat.

Deshalb die Grundstimmung, die trotz aller Probleme der Figuren, doch immer beschwingt und fröhlich bleibt?

Michael Grimm: ”Küss mich, Prinzessin” ist ein Genre-Mix mit starkem Hang zur Komödie. In dieser Richtung zu arbeiten, interessiert mich schon länger, weil ich finde, dass da ein Potential liegt, das bei uns derzeit nicht ausgeschöpft wird. Natürlich ist das nicht einfach, weil man da bei der Inszenierung ein so hohes Tempo gehen muss, dass man teilweise auch Schwierigkeiten mit den Schauspielern bekommt, die sind so eine Geschwindigkeit einfach nicht gewohnt. Die müssen sich erst von dem Realismus entfernen, der derzeit so beliebt ist.

Wie hoch würdest du denn den Realismus-Aspekt in deinem Film ansiedeln?

Michael Grimm: Ich sehe ”Küss mich, Prinzessin” als ein Märchen, das in einem realen Umfeld spielt. Da ist die Überzeichnung genau so wichtig wie die Glaubwürdigkeit.